Samstag, 21. März 2015

Die Wüste Paracas


In die Wüste sind wir dann zu sechst. Lena, Sabine, Watchi, Anai (Freundin von Watchi), Enrique (Meisterfischer von San Bartolo), meine Wenigkeit und nicht zu vergessen Chola, unsere vierbeinige Sicherheitskraft (ganz hinten rechts hinterm Rad).




Am ersten Tag haben wir eine erste Rundfahrt durch die Wüste unternommen. Gleich am Eingang erwartete uns die erste Attraktion. Die Fahrkünste der Latinos sind einfach grenzenlos...




Wir haben außerdem viel Sand, Meer, Lagunen (in der Wüste!), und sagenhafte Strände mit jede Menge Jakobsmuscheln gesehen.
















Anai und Chola:




Hier ist ne Seekuh beim Sonnenbaden am Strand eingeschlafen:




Wo soll man sich in einer Wüste nur zum pinkeln verstecken?




Die seltene albino Micky Maus der Paracas Wüste:




Die Alemania Front:




Sabine mit Fischer Enrique: Die Verständigung lief prima, nur mit dem Essen, da konnten sie sich nicht einigen :-).




Nach einer nicht ganz so erholsamen Nacht (Moskitos...) in der Ferienmietsvilla von Anais Vater und seiner Lebensgefährtin sind wir am nächsten Morgen erneut in die Wüste Paracas aufgebrochen. Diesmal mit volllem Gepäck für die nächsten zwei Tage. Der erste Stop war am Strand zum surfen.




Steffen hat mal Watchis Longboard ausprobiert:






Dann gings weiter quer durch die Wüste, auf der Suche nach einem geeigneten Lage für die Nacht.




Gar nicht so einfach in einer Wüste. Aus Sicherheitsgründen wollten wir hoch oben auf einem Berg campen, um unser Umfeld leicht überschauen zu können. Aber überall immer dieser Wind, der zum Abend hin immer stärker wird. Es gab in der ganzen Wüste nicht ein Fleckchen, an dem es nicht wie Hechtsuppe geblasen hat. Im „Schutze“ einiger Felsen tief in den Dünen von Paracas haben wir dann unser Lager für die nächsten zwei Nächte in der Wüste aufgeschlagen.






Das war unser Spielfeld in den weiten der Paracas Wüste:




Eine ziemlich windige und sandige Angelegenheit sollten die nächsten zwei Tage hier werden. Nicht umsonst ist Paracas Quechua und bedeutet so viel wie Sandsturm. Wir mussten uns gut vor Sand und Sonne schützen und nach dieser Campaction sah unsere Caracolina wieder aus wie vor der Putzaktion.






Auch kochen mussten wir im Zelt. Und selbst dort durfte man mit Sand im Essen nicht pingelig sein... Draußen zu kochen, das wäre unmöglich gewesen.




Nur ganz früh morgens war der Wind angenehm schwach und Sabine und Steffen haben die Zeit für Yoga genutzt.




Nach zwei Tagen Sandsturm waren uns die Strapazen auf jeden Fall anzusehen und wir waren froh, als wir zum Haus von Anais Vater zurückkehren und in den Pool springen konnten.




Im Hause war die ganze Familie versammelt Anais Geschwister mit Familie und die Kinder der Lebensgefährtin auch mit Familie. Naja für uns wurde in dem grßen Haus trotzdem noch ein Plätzchen gefunden. Am nächsten Tag haben wir uns dann noch das kleine Museum über die Paracas Kultur angeschaut. Diese lebte in der Wüste etwa 1000 vor Christus bis 200 vor Christus. Sehr interessant. Es wurden mehrere Mumien gefunden. Viele davon hatten Löcher im Schädel, die hineingesägt oder geschlagen wurden. Die Paracas Kultur hat also Schädeloperationen durchgeführt. Das muss man sich mal vorstellen! Nach einer weiteren kleinen Spritztour alle zusammen durch die Wüste, haben wir uns dann mal wieder schwerenherzens verabschiedet und sind weiter in Richtung Nasca.
Aber davon dann beim Nächstenmal.



Mittwoch, 18. März 2015

Die spinnen die Limanesen... Lima und San Bartolo


An einem Samstagmorgen um sehr früh haben wir Sabine, Lenas Freundin aus Würzburg, am Flughafen von Lima abgeholt. Natürlich waren wir auf Grund der Uhrzeit und den Verkehrsbedingungen in der Hauptstadt Perus ziemlich spät dran. Sabine hat uns dann, Gott sei dank, in der Empfangshalle aufgegabelt und so konnte die Reise nun wieder als Trio fortgesetzt werden.
Zunächst haben wir 2 Tage in Lima verbracht. Sabine konnte sich erst einmal akklimatisieren und die Mädels sich gemeinsam schon mal auf die Suche nach den ersten Souvenirs begeben. Der „Mercado de Inca“ war dafür wie geschaffen und auch ich hab mir hier die eine oder andere Kleinigkeit gegönnt. ;-)
Der erste Stop nach Lima hieß „San Bartolo“, die Heimatstadt von Javier, den wir im Norden in der Nähe von Mancora kennengelernt hatten und der uns in das Haus seiner Familie eingeladen hat. Mittlerweile ist aus Javier Wat(s)chi geworden und wir haben so einige Abenteuer gemeinsam durchgestanden...

Hier sieht man den Wohnbereich des Hauses, im Hintergrund Watchi beim Schnitzen.



San Bartolo liegt an der Küste eine Autostunde südlich von Lima, also immer noch Wüstenlandschaft wohin das Auge blickt.



Im Haus von Watchi haben wir dann die Gelegenheit genutzt und mit tatkräftiger Unterstützung unserer neuen Reisefotografin Putzbiene erst einmal Caracolina auf Vordermann gebracht. Komplett leer und abgeräumt wurde unsere Gute mal richtig gewienert.



San Bartolo ist ein einmaliger Ort zum Surfen und Surfenlernen. Die Mädchen haben die Gelegenheit genutzt und ich durfte sie in die Wellen von San Bartolo schupsen.







Der menschliche Außenbordmotor macht dicke Backen...



Nach dem Surfurlaub in San Bartolo hatte Watchi gleich das nächste Abenteuer für uns in Petto. Ein Ausflug in die Wüste der Halbinsel Paracas. Nach dem die Autos gepackt waren, haben wir uns noch von unserer Gastmutti Bea, der Mutter von Watchi, verabschiedet und sind auf und davon Richtung Süden nach Paracas.




Also beim nächsten mal von der Wüste Paracas...





Mittwoch, 11. März 2015

Huaraz la Sierra – die Anden


Nach sooo vielen Wellen in Chicama war es endlich mal wieder Zeit für ein bisschen Berge. Es sollte nach Huaraz und von dort Chavín de Huantar gehen.
Zunächst haben wir auf dem Weg an der Küste noch einen kleinen Abstecher zu der Archäologischen Stätte Sechín gemacht. Ein riesiges Bauwerk mit Mauern aus verzierten Steinblöcken. Erbaut von der Chimú Kultur, wie auch Chan Chan bei Trujillo. Nicht sehr alt, etwa aus den Jahre 1300. Wobei bemerkt werden muss, dass die Anordnung der Steine vermuten lässt, dass die Verzierung der Steine viel älter ist, und die einzelnen Steine nur wiederverwendet wurden. Laut meinem Lonley Planet sollten die Verzierungen Krieger darstellen, die besonders anschaulich ausgeweidet werden. Wir sahen nur Gesichter und Krieger:




Die fast 1000 Jahre alte Mauer rechts und zum Vergleich die Mauer von den heutigen Peruanern links ;-):




Auch mehrere Mumien wurde hier ausgegraben. Die Hände hier waren im Leoparden Muster tätowiert:




Nach diesem letzten Wüsetnabschnitt gings dann endlich landeinwärts:




Im grünen Tal bergauf gabs dann auch schon bald die ersten frischen Früchte und Steffen hat eifrig eingekauft:




Immer weiter nach oben führte uns die Strasse. Um uns wurde es grün und die Luft kühl. In Huaraz angekommen, haben wir uns kurzfristig dazu entschlossen, in den Parque Huarascarán zu fahren. Auf dem Weg dort hin hatten wir schon wunderbare Aussicht auf die vielen Schneeberge der Cordillera Blanca. Auch auf den höchsten Berg Perus: den Huarascarán mit 6770 Metern.




Hier sieht man eine Einheimische bei der Feldarbeit, die Frauen hier oben auf dem Weg in den Park, tragen alle schicke Hüte. Je nach Region unterschiedlich.




Im Park wollten wir einen Blick auf die andere Seite der Anden werfen und mussten dazu erst einmal an zwei wunderschönen Lagunen vorbei. Das hier ist die Lagune Llanganuco Chinancocha:








Dann ist uns noch ein ganz außergewöhnliches Tier vor die Kamera gesprungen. Gibt es eigentlich Wettbewerbe für Tierfotografie? Wer findet das Chamäleon der Anden?




Welchen Weg soll ich gehen? Kann mich mal wieder einfach nicht entscheiden?




Die Lagune bei einem Blick zurück ins Tal.




Dann ging es immer weiter hinauf. Immer an wunderschönen Berggipfeln vorbei.



Tief in Bergen sind die Strassen nur noch Schotterpisten immer mal wieder unterbrochen von ein bisschen heißersehntem Asphalt.





Unser Platz für das Abendbrot. Zum Schlafen sind wir dann aber auf Grund der Temperaturen doch lieber wieder ins Tal.




Dort hat uns dann am nächsten morgen freundlicherweise ein platter Reifen erwartet.




Nachdem der repariert war, haben wir uns fluchs auf den Weg nach Chavin de Huantar gemacht. Auf dem Weg gab es natürlicher wieder das ein oder andere witzige Bild. So wie dieses hier...
Das Lama ist übrigens gar kein Lama... hier wird es Llama geschrieben und heist deswegen eher Yama... was zu einer Menge lustiger T-Shirts führt. Wie beispielsweise einem LLamaha-T-Shirt...




Chavin ist ein verstecktes Dörfchen tief in den Anden mit einer sehr interessanten archäologischen Stätte. Die Kultur hier wird von einigen Forschern als Ursprung der Andenzivilisation gesehen.




Die Ruinen und letzten Reste lassen erahnen wie imposant der Ort einmal war. Hier sieht man die Verkleidung des Hauptplatzes viel ist nicht mehr davon übrig, aber man sieht, hier waren keine Amateure am Werk.




Auch hier in Chavin wurde viel recycelt und auf alten Ruinen immer wieder neu aufgebaut. Wir haben einen Guide belauscht, das hervorgehoben hat wie mysteriös dieser Stein ist, da er Schlangen zeigt und überhaupt nicht ins Bild passt. Dass er von einer älteren Kultur stammen könnte, von einer älteren Ruine und nur wiederverwendet wurde, darauf kam er nicht.




Hier auch zwei sehr interessante Säulen. Sie sind die einzigen im ganzen Komplex und aus einem Stein der in der Gegend eigentlich nicht gefunden wird.




So sahen die Gänge und Räume in dem Komplex aus. Schon irre, was die hier geschaffen haben und vieles schlummert ja noch unter der Erde.




Nach dem ganzen rauf und runter hier in der Höhe waren wir ganz schön fertig und Lena hat sogar ein bisschen geschwächelt...




Nach Chavin ging es wieder zur Küste auf die Strasse nach Süden immer abwechselnd durch Wüste oder fruchtbare Flusstäler.


Hier sind wir bei einer Festung der Chimukultur in der Gegend von Paramonga .






Danach gab es nochmas einen Abstecher ins Inland zur (vermeintlich) ältesten Stätte des Kontinents, Caral.




Weiter südlichen an der Küste dann die ersten Vororte von Lima.




In Lima haben wir uns dann auf die Suche nach Ersatzteilen gemacht. Leider ist, anders als in fast allen anderen Ländern Südamerikas, unser Auto in Peru sehr selten. Daher ist es hier schwierig Ersatzteile zu bekommen. Man kann sie nur bestellen, mit einer unmenschlichen Wartezeit. Also hieß es wieder improvisieren, und Gott sei dank haben wir einen Mechaniker mit Japanischen Wurzeln gefunden. Der hat mich und mein Problem dann auch verstanden... der erste, nach einigen vergeblichen Versuchen. Schnell hat er das Schloss der Tür mit einem Draht wieder funktionstüchtig gemacht und wir konnten weiter. Jetzt war fast alles fertig um unsere Freundin Sabine vom Flughafen abzuholen.