Auf dem Weg in Richtung Cali, in der Nähe von Cartago, als
wir gerade am Straßenrand frühstückten, hat sich ein kleiner zuckersüßer
Straßenköter angeschlichen. Nachdem Steffen ihm was zu trinken gegeben hatte,
ist er nicht mehr von unserer Seite gewichen... Vergeblich haben wir beim
nächsten Haus nach dem Herrchen des Kleinen gesucht. Tja und nun haben wir
einen Reisegefährten mehr. Er heißt Papi Chulo und ist ein echter Colombianer :-).
Als wir ihn gefunden haben war er dürr, hatte entzündete
Augen und war ein ziemlicher Flohzirkus... Also haben wir ihn erstmal am
Straßenrand geduscht:
Zuerst dachten wir aufgrund seines Verhaltens, dass er etwa
3 Monate alt ist. Er ist sehr anhänglich, hat uns nicht mehr aus den Augen
gelassen, ist uns auf Schritt und Tritt gefolgt.
Hier liegt er frisch geduscht und glückselig auf meinen
Bauch gekuschelt auf dem Weg kurz vor Cali:
Papi hatte Angst vor allem was er nicht kannte, was in einer
Stadt, wie Cali so ziemlich alles war. Andere Menschen, andere Hunde,
Verkehr... Aber uns hat er irgendwie von Anfang an zu 100% vertraut. Anfangs
saß er nur auf unserem Schoß, hat sich nicht getraut die Umgebung zu erkunden,
wir mussten ihn überall hin tragen, zu Fuß hat er sich maximal 2-3 Meter vom
Auto entfernt. Sogar beim duschen hat er stillgehalten und selbst Nachts schläft
er lieb auf seinem Platz auf dem Fahrersitz (auch wenn er jetzt grad an
Steffens Füßen liegt). Außer morgens, da darf er zum Kuscheln ins Bett kommen:
Papi hat aber in Cali ganz schön dazugelernt und der
Tierarzt meint er wäre schon so 6 Monate alt, da er nur noch einen Milchzahn
hat. Nach 14 Tagen spielt Papi inzwischen mit fremden Hunden, läuft den ganzen
Tag mit uns durch irgendwelche Nationalparks und geht zu jedem fremden Menschen
hin, auf der Suche nach was essbarem oder ein paar Streicheleinheiten, die er
meistens auch bekommt... Die Colombianer lieben Papi... niemand hat mehr Augen
für Steffens blondes Haar und blaue Augen, nur noch für Papi. Wir haben uns
schon überlegt, in Zukunft für ein Foto mit Papi einen Dollar zu verlangen...
Steffen nennt ihn schon den Chickmagnet und schießt Fotos von allen möglichen
Frauen, die unseren Papi auf dem Arm halten ;-). Vor etwa 4-5 Tagen hat er zum
erstenmal seine Stimme entdeckt :-).
Nun hat er es sich zur Aufgabe gemacht sein neues Zuhause, unsere Caracolina,
zu bewachen und er schlägt brav an, wenn sich etwas nähert. Inzwischen gehört
er fest zum Team und scheint es zu genießen, jeden Tag eine neue Gegend erkunden
zu dürfen und jeden Tag mit anderen Hunden spielen zu können. Auch das
Autofahren scheint ihm zu gefallen... er schläft viel, oder schaut auf den
Hinterfüßen zum Fenster raus.
Aber nun zu Cali. Cali hat uns sehr gut gefallen. Wir
empfanden die Menschen als sehr hilfsbereit und unkompliziert. Wir hatten zudem
das Glück, dass wir auf dem Weg im Bus nach Bogota, Claudia und ihre zwei Söhne
Jacob und Jose kennengelernt hatten und somit eine Anlauftstelle in Cali
hatten. Wir konnten bei ihnen vor dem Haus parken und haben eine wunderbare
Woche mit der Familie verbracht. Inklusive Stadtbesichtigung, Ausgehen zum
Tanzen, köstliches Essen und Hilfe bei der Autoreparatur (was aber leider nicht
viel half. Unser Booster wurde zwar repariert und Steffen hat den Vergase noch
mal zerlegt und wieder zusammengesetzt, aber immer noch das selbe Problem...
aber dazu erzählt dann Steffen noch mal was.)
Steffen und Jacob bei der Stadtbesichtigung:
Beim Frühstücken: neben Steffen sitzt Caludia (unsere
Gastmutti), daneben Sandra (eine Freundin von Claudia) und ganz rechts sitzt
die Mutter von Claudia, Doña Mery.
Cali ist die Stadt des Salsa und es gibt wirklich kein Eck,
auch nicht in den Wohnvierteln, wo nicht den ganzen Tag Salsa Musik läuft. Also
waren wir natürlich auch einmal zum Tanzen aus, zusammen mit Claudia, ihrem
Bruder und dessen Freundin und dem 16 jährigen Jacob, der ausnahmsweise auch
mit durdte. Kleid, Schuhe, Ohrringe und sonstiger Schnickschnack hat mir Claudia
geliehen.
Mutter und Sohn beim tanzen:
Nochmal ein Gruppenbild von uns allen:
Ach ja, in einem katholischen Land wie Columbien, wird natürlich das heidnische Fest Halloween gefeiert :-). Und zwar ziemlich groß und überall. Die Columbianer flippen total aus. Erwachsene laufen am hellichten Tag in total lächerlichen Kostümen durch die Gegend... Kinder sammeln Süßigkeiten und am allerschärfsten sind die Hunde. Natürlich auch in Verkleidung. Ich habe Hunde gesehen, verkleidet als: Biene, Ballerina, Matrose und Batman :-). Von den Überbleibseln der Halloweenverkleidung wollten wir Steffen in einen Columbianer verwandeln:
Und zum Abschluss noch ein kleines Gimmik :-): Damentoilette in Kolumbien
Für alle die den Spaß nicht verstehen: „Sehr schön!“ „Nicht
nur schön, auch riesig!“
Arschimplantate sind hier in Columbien übrigens nicht unüblich.