Am Samstag hatte Steffen Geburtstag. Und wie es das Schicksal so will ist am Freitag unser Monschter verreckt. Das heisst, wir sind komplette drei Tage bis tief in die Nacht auf nem Hinterhof von nem Mechaniker abgehangen und haben das komplette Monschter zerlegt. In alle Einzelteile! Aber ich erzähl mal von vorne:
Also am Freitag war Steffen mit dem Moto noch in der Schule und hat Sport Unterricht gegeben. Auf dem Rückweg hat sie sich dann auf einmal gar nicht mehr gut angehört, sehr schwerfällig, wie wenn der Motor trocken gelaufen wär. War aber noch Öl drinne, also höchst seltsam das ganze. Steffen hat dann das Monschter vollens zurück zu uns nach Hause geschoben. Dann sind wir zu Giraldo dem Mechaniker hier und haben gefragt, ob wir mit dem kaputten Motorrad kommen dürfen und sein Werkzeug benutzen. Klar, kein Problem...wir sollen gleich kommen und anfangen... Also wieder nach Hause und das Motorrad bis zum Mechaniker geschoben. Dort dann erstmal Geraldo gefragt was er meint. Hmm, tja das selbe wie Steffen...hört sich nicht gut an. Aber mein Bauchgefühl war gut, also Steffen beruhigt und dann mit ihm zusammen und der Hilfe von Geraldo das komplette Teil zerlegt. Motor ausgebaut und komplett in alle Einzelteile zerlegt. Steffen hat versucht alle Teile ordentlich hinzulegen, was schon schwierig genug war, da es keinen Tisch oder irgendwelche Ablageflächen gab. Wir haben sozusagen direkt im Dreck gearbeitet. Doch dann hatten wir spät Abends endlich den ganzen Motor zerlegt und ganz unten drinnen ein kaputtes Lager gefunden. Also nicht so schlimm wie alle dachten, mein Bauchgefühl war mal wieder richtig. Nachdem das Problem am Motorrad entdeckt war haben wir Feierabend gemacht. Das Problem war nur, wir mussten alles in Geraldos Haus räumen, falls es regnet. Das heisst also, Geraldo hat einfach alle Teile, die Steffen so schön geordnet abgelegt hatte genommen und in nen großen Topf geworfen :-). Steffen sind fast die Augen rausgefallen. Auf die Frage, ob Geraldo denn wüsste, wie wieder alles zusammengehört, hat er gemeint. Na klar, das wäre kein Problem. Wir müssten nur morgen früh mit dem Bus um 7 Uhr nach Cobano, die nächste Stadt fahren, und ein neues Lager, nen neuen Filter und neue Dichtungen kaufen. Wenn wir kein komplettes Dichtungsset für den Motor bekommen, auch kein Problem, dann machen wir es mit Silikon. Ok, so weit so gut das war der Freitag.
Steffens Geburtstag hat also damit begonnen, dass wir um 5:30 Uhr aufgestanden sind, um den Bus um 7 Uhr nach Cobano zu erwischen. Der dann nicht kam. Auf die Nachfrage im Supermarkt, wann denn der Bus kommt, kam die Antwort, um 8 Uhr. Ok, wieder nach Hause, noch schnell Zähne geputzt und dann wieder los zum Bus. Auch um 8 Uhr kam der Bus nicht. Also noch mal nachgefragt im Supermercado. Diesmal kam die Antwort, der Bus wäre schon um 7:30 Uhr gefahren. Also blieb uns nichts anderes als zu trampen. Das war kein Problem. Ich hab einmal den Daumen rausgehalten und das erste Auto hat gleich angehalten. Ein Italiener, der uns bis zur großen Kreuzung mitgenommen hat. Dann noch einmal den Daumen rausgehalten. Das erste Auto war voll, das zweite hat dann auch gleich wieder angehalten. Die Frau hat uns dann mit nach Cobano genommen und auch wieder mit zurück. Alles, was wir brauchten, im Ersatzteileladen bekommen, aber kein kompletten Dichtungssatz, nur die wichtigsten zwei Dichtungen. Aber immerhin... Ok, wieder zu Hause, ein paar kalte Bier eingepackt und gleich wieder los zu Geraldo, wo unser Monschter noch genauso stand, wie wir sie am Abend verlassen hatten. Dort haben wir dann den ganzen Tag gearbeitet und den Motor Stück für Stück sauber gemacht und wieder zusammen geschraubt. Aber zur Feier des Tages gabs wenigstens den ganzen Tag Bier. Am Abend fix und fertig gewesen und der Motor war immer noch nicht wieder ganz zusammen. Aber ertsaunlicherweise hat Geraldo wirklich bei jeder kleinen Schraube, bei jeder kleinen Unterlegscheibe gewusst, wo sie hin muss. Einzig ein Fehler ist passiert. Wir haben die Unterlegscheibe vom Kickstarter vergessen einzubauen. Aber Geraldo meint, das macht nichts :-). Anschließend sind Steffen und ich noch schön italienisch Essen gewesen. Oberlecker! Steffen Steak und ich Thunfischsteak. Dann fix und fertig ins Bett gefallen. Tja das war also Steffens Geburtstag... nicht gerade angenehm... aber Geraldo und seine Kumpels sind wenigstens echt witzig und wir hatten auch ein bisschen Spaß da im Hinterhof bei ihm während dem schrauben.
Dann am nächsten Tag noch mal den ganzen Tag rumgschraubt. Nachdem der Motor endlich wieder komplett war und wir ihn auch wieder ins Motorrad eingebaut hatten, hat die Gangschaltung nicht funktioniert... Wir hatten echt keinen Bock mehr, aber Geraldo meinte, tja wir müssten den einen Teil des Motors wieder ausbauen... Puh, also nochmal... Ausgebaut, Geraldo hat irgendwas verstellt oder anders gemacht im Motor, dann wieder sauber gemacht, altes Silikon abgekratzt, neues drauf und wieder zusammengeschraubt. Dann hat auch wirklich alles einwandfrei funktioniert, unser Monschter schnurrt jetzt wieder wie ein Kätzchen. Nach getaner Arbeit saßen wir dann noch mit den Jung bis spät abends aufm Hinterhof und ham Bier getrunken und quatsch gemacht...
Dienstag, 20. Mai 2014
Mittwoch, 14. Mai 2014
Santa Teresa
Einfach mal ein paar Bilder zu Santa Teresa:
Hier ein Iguana im Baum direkt vor unserem Haus:
Micks Haus ist das letzte hier oben auf nem kleinen Berg und grenzt direkt an den Wald. Wir haben hier also optimale Vorraussetzungen von unserer Terrasse aus jede Menge Getier zu beobachten. Seit der Baum vor unserem Haus ein paar wenige kleine Blätter bekommen hat, ziehen hier abends immer die Affen vorbei und fressen die wenigen Blättchen, die der Baum bekommen hat wieder ab...
Leider aber haben wir dann Nachts auch alles mögliche Getier auf der Terrasse, das da eigentlich keiner haben will. Moskitos halten sich zwar in Grenzen, dafür haben wir aber riesen Käfer, Skorpione, Amaisen und Krabben:
Das sind Landkrabben. Sie leben in Erdhölen und kommen nur in der Regenzeit raus... sie gehen normalerweise nicht bis zum Meer, aber leben in Küstennähe.
Hier noch ein paar Bilder von unserem Strand, quasi direkt vor der Tür. Man hört von zu Hause aus das Meer rauschen und sieht es. Zu Fuss sind es ca 5 Minuten.
Baum auf dem Weg zum Strand:
mit Kess am Strand:
Kess ist der Hund von Chito. Ein Nachbar hier, bei dem wir drei Nächte gezeltet haben, als Melas Papa zu Besuch war. In diesen 3 Tagen hat uns dann immer Kess zum Strand begleitet und solange wir beide im Wasser waren hat er schön auf unsere Sachen aufgepasst ;-)
Und zu guter letzt noch der Strand gestern Nacht bei Vollmond:
Hier ein Iguana im Baum direkt vor unserem Haus:
Micks Haus ist das letzte hier oben auf nem kleinen Berg und grenzt direkt an den Wald. Wir haben hier also optimale Vorraussetzungen von unserer Terrasse aus jede Menge Getier zu beobachten. Seit der Baum vor unserem Haus ein paar wenige kleine Blätter bekommen hat, ziehen hier abends immer die Affen vorbei und fressen die wenigen Blättchen, die der Baum bekommen hat wieder ab...
Leider aber haben wir dann Nachts auch alles mögliche Getier auf der Terrasse, das da eigentlich keiner haben will. Moskitos halten sich zwar in Grenzen, dafür haben wir aber riesen Käfer, Skorpione, Amaisen und Krabben:
Das sind Landkrabben. Sie leben in Erdhölen und kommen nur in der Regenzeit raus... sie gehen normalerweise nicht bis zum Meer, aber leben in Küstennähe.
Hier noch ein paar Bilder von unserem Strand, quasi direkt vor der Tür. Man hört von zu Hause aus das Meer rauschen und sieht es. Zu Fuss sind es ca 5 Minuten.
Baum auf dem Weg zum Strand:
mit Kess am Strand:
Kess ist der Hund von Chito. Ein Nachbar hier, bei dem wir drei Nächte gezeltet haben, als Melas Papa zu Besuch war. In diesen 3 Tagen hat uns dann immer Kess zum Strand begleitet und solange wir beide im Wasser waren hat er schön auf unsere Sachen aufgepasst ;-)
Und zu guter letzt noch der Strand gestern Nacht bei Vollmond:
Mittwoch, 7. Mai 2014
Nachtrag Monschter
Nun endlich der von Lena
angekündigte Eintrag bzw. Nachtrag von mir zu unserem Monschter & Co.
Zunächst zum Monschter:
VorbesitzerIn ist eine Tica die
noch kleiner war als Lena. Wir haben uns mit ihr und ihrem Vater im Zentrum von
Heredia getroffen. Sie kamen beide auf dem Motorrad angefahren. Es lief also
schon mal. Einzig der Umstand, dass es eine bis zum Anschlag verbastelte und
auf Supermoto getrimmte Chinesenkiste war, lag mir schwer im Magen. Nun gut,
sie lief. Sie hat einige technische Veränderungen bei denen sich unserem TÜV
die Fußnägel hoch rollen würden, aber die Bremsen sahen gut aus, nix war
verölt, nix rasselte, die Stoßdämpfer waren ok, selbst der Elektrostarter ging
(jedenfalls bei dem Treffen) und sie hatte nur 85 000 km runter.
Wir waren erstmal glücklich
überhaupt noch eine halbwegs annehmbare Maschine gefunden zu haben.
Die Übergabe mit Anwalt verlief
problemlos. Doch bei Abfahrt machte der E-Starter schlapp. Ok kein Problem
hatte er sich doch vorher eh schon gequält angehört. Der Kickstarter tat es
dann auch. Man verabschiedete sich und jeder fuhr seiner Wege. Ausgenommen uns,
denn bei uns machte der Gasgriff gleich die Mücke und ließ uns so erstmal nach
einer Werkstatt suchen. Die war zum Glück auf der anderen Straßenseite und man
kümmerte sich famos um uns. Zwar ging mir das ganz schön gegen den Strich weil
mir immer jemand dazwischenfummelte aber letztlich hat der junge Schrauber uns
mit einem improvisierten Ersatzgriff gut nach hause gebracht. Den nächsten
Streich spielte uns das Monschter dann nach der Osterwoche in „Las Nubes“. Aus
dem nichts ein Stottern, dann Aus, dann nix mehr... nicht einen Ton... Sprit
war da... also Zündung... aber aus dem Nichts... rein gar nichts mehr? Zunächst
blieb mir nur ein dummes Gesicht. Bis aus dem Nichts ein anderer Motorradfahrer
an uns vorbei fuhr, umdrehte und meinte, es ist die Batterie denn er kenne das
Motorrad. Ich war skeptisch, wie jetzt? Die Karre lief doch eben noch, was soll
die Batterie denn haben? Selbst wenn sie schwach auf der Brust ist, sollte doch
die Lichtmaschine nach Antreten wenigstens die Zündung bedienen können, wenn
auch nicht das Licht. Aber gut was weiß ich schon. Er schickte uns dann zu
einem Mechaniker nur fünfhundert Meter den Berg rauf, der uns weiterhelfen
könnte. Alles „tranqui tranqui“ also.
Wir also den Berg hoch geschoben,
nach der Kirche rechts rein und wir fanden uns in einer kleinen Strasse mit
kleinen Eigenheimen rechts und links. Hmmm und wo war jetzt der Mechaniker?
Nach ein paar weitern Metern öffnete sich plötzlich ein elektrisches Rolltor zu
unserer Linken und ein Mann auf einer 125er mit Kasko-Perle auf dem Kopf sah
uns fragend an. Er fragte sofort ob wir ein Problem hätten mit dem Motorrad. Was
wir bejahten und nach dem Mechaniker fragten der hier irgendwo leben solle. Er
sagte, gebt mir fünf Minuten, ich bin der Mechaniker und brauste davon. Fünf
Minuten später machte er sich daran eben jene Dinge zu checken die ich schon ausgeschlossen
hatte. Ein gutes Zeichen, endlich einer mit Plan und wohl nach Lenas Einschätzung
auch recht attraktiv. Generell waren da einige gute Zeichen. Die Werkstatt
hätte die von meinem Vater sein können. Ich hätte mich nie darin zurecht finden
können, aber es war wortwörtlich alles zur Hand. Beeindruckt hat er mich dann
mit Multimeter und Prüflampe. Das war das erste Mal, dass ich beides bei einem
Mechaniker hier im Land gesehen habe und beides hatte ich bis dahin schmerzlich
vermisst. Der Mann hatte Plan... Gott sei dank. Schnell Stecker abgezogen und
den Ladestrom geprüft. Nix... Fxxx, doch die Bobina, die Lichtmaschiene, wie ich
befürchtet hatte. Doch er sah mich entspannt an und sagte: „Tranqui tranqui.“
Ruhig bleiben.
Anderen Stecker abgezogen und
Prüflampe raus. Welcher Strom geht rein und welcher raus aus der Lichtmaschine?
Und schwups war da ein Kabel das an die Kette geraten ist und durchgescheuert
war. Zusammengelötet und mit Kabelbinder wieder am Rahmen befestigt. Läuft wie
neu. Kabelbinder?
Die Fahrt von San Jose hier nach
Santa Teresa verlief problemlos. Nur das nach zwei Stunden klar war, dass wir
nicht das ganze Land mit dem Motorrad bereisen würden. Dazu ist einfach zu
klein und unbequem. Da nehmen wir dann doch lieber den Bus. Aber hier unten für
Tages- und Kurztrips ist es perfekt, bueno Moto eben.
Die letzte Reparatur gab es nun
gerade gestern. Das Kupplungsseil war gerissen, aber ein Bremsseil aus dem
Fahrradladen gleich die Strasse runter tut den Dienst ebenso gut.
Das auffällige Design unseres
Monschters scheint auch ein Segen zu sein denn hier in Santa Teresa zeigen sich
die einheimischen Jungs äußerst interessiert an unserem Moto und es hat mir
ebenso gleich den Kontakt zu einem jungen Mechaniker hier Vorort hergestellt..
Gute Chancen also es wieder ohne
Verlust verkaufen zu können.
Hier mal ein paar Beispiele was unser Monschter hier unten so alles mitmachen muss...
Hier mal ein paar Beispiele was unser Monschter hier unten so alles mitmachen muss...
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