Mittwoch, 7. Mai 2014

Nachtrag Monschter


Nun endlich der von Lena angekündigte Eintrag bzw. Nachtrag von mir zu unserem Monschter & Co.
Zunächst zum Monschter:
VorbesitzerIn ist eine Tica die noch kleiner war als Lena. Wir haben uns mit ihr und ihrem Vater im Zentrum von Heredia getroffen. Sie kamen beide auf dem Motorrad angefahren. Es lief also schon mal. Einzig der Umstand, dass es eine bis zum Anschlag verbastelte und auf Supermoto getrimmte Chinesenkiste war, lag mir schwer im Magen. Nun gut, sie lief. Sie hat einige technische Veränderungen bei denen sich unserem TÜV die Fußnägel hoch rollen würden, aber die Bremsen sahen gut aus, nix war verölt, nix rasselte, die Stoßdämpfer waren ok, selbst der Elektrostarter ging (jedenfalls bei dem Treffen) und sie hatte nur 85 000 km runter.
Wir waren erstmal glücklich überhaupt noch eine halbwegs annehmbare Maschine gefunden zu haben.
Die Übergabe mit Anwalt verlief problemlos. Doch bei Abfahrt machte der E-Starter schlapp. Ok kein Problem hatte er sich doch vorher eh schon gequält angehört. Der Kickstarter tat es dann auch. Man verabschiedete sich und jeder fuhr seiner Wege. Ausgenommen uns, denn bei uns machte der Gasgriff gleich die Mücke und ließ uns so erstmal nach einer Werkstatt suchen. Die war zum Glück auf der anderen Straßenseite und man kümmerte sich famos um uns. Zwar ging mir das ganz schön gegen den Strich weil mir immer jemand dazwischenfummelte aber letztlich hat der junge Schrauber uns mit einem improvisierten Ersatzgriff gut nach hause gebracht. Den nächsten Streich spielte uns das Monschter dann nach der Osterwoche in „Las Nubes“. Aus dem nichts ein Stottern, dann Aus, dann nix mehr... nicht einen Ton... Sprit war da... also Zündung... aber aus dem Nichts... rein gar nichts mehr? Zunächst blieb mir nur ein dummes Gesicht. Bis aus dem Nichts ein anderer Motorradfahrer an uns vorbei fuhr, umdrehte und meinte, es ist die Batterie denn er kenne das Motorrad. Ich war skeptisch, wie jetzt? Die Karre lief doch eben noch, was soll die Batterie denn haben? Selbst wenn sie schwach auf der Brust ist, sollte doch die Lichtmaschine nach Antreten wenigstens die Zündung bedienen können, wenn auch nicht das Licht. Aber gut was weiß ich schon. Er schickte uns dann zu einem Mechaniker nur fünfhundert Meter den Berg rauf, der uns weiterhelfen könnte. Alles „tranqui tranqui“ also.
Wir also den Berg hoch geschoben, nach der Kirche rechts rein und wir fanden uns in einer kleinen Strasse mit kleinen Eigenheimen rechts und links. Hmmm und wo war jetzt der Mechaniker? Nach ein paar weitern Metern öffnete sich plötzlich ein elektrisches Rolltor zu unserer Linken und ein Mann auf einer 125er mit Kasko-Perle auf dem Kopf sah uns fragend an. Er fragte sofort ob wir ein Problem hätten mit dem Motorrad. Was wir bejahten und nach dem Mechaniker fragten der hier irgendwo leben solle. Er sagte, gebt mir fünf Minuten, ich bin der Mechaniker und brauste davon. Fünf Minuten später machte er sich daran eben jene Dinge zu checken die ich schon ausgeschlossen hatte. Ein gutes Zeichen, endlich einer mit Plan und wohl nach Lenas Einschätzung auch recht attraktiv. Generell waren da einige gute Zeichen. Die Werkstatt hätte die von meinem Vater sein können. Ich hätte mich nie darin zurecht finden können, aber es war wortwörtlich alles zur Hand. Beeindruckt hat er mich dann mit Multimeter und Prüflampe. Das war das erste Mal, dass ich beides bei einem Mechaniker hier im Land gesehen habe und beides hatte ich bis dahin schmerzlich vermisst. Der Mann hatte Plan... Gott sei dank. Schnell Stecker abgezogen und den Ladestrom geprüft. Nix... Fxxx, doch die Bobina, die Lichtmaschiene, wie ich befürchtet hatte. Doch er sah mich entspannt an und sagte: „Tranqui tranqui.“ Ruhig bleiben.
Anderen Stecker abgezogen und Prüflampe raus. Welcher Strom geht rein und welcher raus aus der Lichtmaschine? Und schwups war da ein Kabel das an die Kette geraten ist und durchgescheuert war. Zusammengelötet und mit Kabelbinder wieder am Rahmen befestigt. Läuft wie neu. Kabelbinder?
Die Fahrt von San Jose hier nach Santa Teresa verlief problemlos. Nur das nach zwei Stunden klar war, dass wir nicht das ganze Land mit dem Motorrad bereisen würden. Dazu ist einfach zu klein und unbequem. Da nehmen wir dann doch lieber den Bus. Aber hier unten für Tages- und Kurztrips ist es perfekt, bueno Moto eben.
Die letzte Reparatur gab es nun gerade gestern. Das Kupplungsseil war gerissen, aber ein Bremsseil aus dem Fahrradladen gleich die Strasse runter tut den Dienst ebenso gut.
Das auffällige Design unseres Monschters scheint auch ein Segen zu sein denn hier in Santa Teresa zeigen sich die einheimischen Jungs äußerst interessiert an unserem Moto und es hat mir ebenso gleich den Kontakt zu einem jungen Mechaniker hier Vorort hergestellt.. Gute Chancen also es  wieder ohne Verlust verkaufen zu können.

Hier mal ein paar Beispiele was unser Monschter hier unten so alles mitmachen muss...






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