Nun endlich der von Lena
angekündigte Eintrag bzw. Nachtrag von mir zu unserem Monschter & Co.
Zunächst zum Monschter:
VorbesitzerIn ist eine Tica die
noch kleiner war als Lena. Wir haben uns mit ihr und ihrem Vater im Zentrum von
Heredia getroffen. Sie kamen beide auf dem Motorrad angefahren. Es lief also
schon mal. Einzig der Umstand, dass es eine bis zum Anschlag verbastelte und
auf Supermoto getrimmte Chinesenkiste war, lag mir schwer im Magen. Nun gut,
sie lief. Sie hat einige technische Veränderungen bei denen sich unserem TÜV
die Fußnägel hoch rollen würden, aber die Bremsen sahen gut aus, nix war
verölt, nix rasselte, die Stoßdämpfer waren ok, selbst der Elektrostarter ging
(jedenfalls bei dem Treffen) und sie hatte nur 85 000 km runter.
Wir waren erstmal glücklich
überhaupt noch eine halbwegs annehmbare Maschine gefunden zu haben.
Die Übergabe mit Anwalt verlief
problemlos. Doch bei Abfahrt machte der E-Starter schlapp. Ok kein Problem
hatte er sich doch vorher eh schon gequält angehört. Der Kickstarter tat es
dann auch. Man verabschiedete sich und jeder fuhr seiner Wege. Ausgenommen uns,
denn bei uns machte der Gasgriff gleich die Mücke und ließ uns so erstmal nach
einer Werkstatt suchen. Die war zum Glück auf der anderen Straßenseite und man
kümmerte sich famos um uns. Zwar ging mir das ganz schön gegen den Strich weil
mir immer jemand dazwischenfummelte aber letztlich hat der junge Schrauber uns
mit einem improvisierten Ersatzgriff gut nach hause gebracht. Den nächsten
Streich spielte uns das Monschter dann nach der Osterwoche in „Las Nubes“. Aus
dem nichts ein Stottern, dann Aus, dann nix mehr... nicht einen Ton... Sprit
war da... also Zündung... aber aus dem Nichts... rein gar nichts mehr? Zunächst
blieb mir nur ein dummes Gesicht. Bis aus dem Nichts ein anderer Motorradfahrer
an uns vorbei fuhr, umdrehte und meinte, es ist die Batterie denn er kenne das
Motorrad. Ich war skeptisch, wie jetzt? Die Karre lief doch eben noch, was soll
die Batterie denn haben? Selbst wenn sie schwach auf der Brust ist, sollte doch
die Lichtmaschine nach Antreten wenigstens die Zündung bedienen können, wenn
auch nicht das Licht. Aber gut was weiß ich schon. Er schickte uns dann zu
einem Mechaniker nur fünfhundert Meter den Berg rauf, der uns weiterhelfen
könnte. Alles „tranqui tranqui“ also.
Wir also den Berg hoch geschoben,
nach der Kirche rechts rein und wir fanden uns in einer kleinen Strasse mit
kleinen Eigenheimen rechts und links. Hmmm und wo war jetzt der Mechaniker?
Nach ein paar weitern Metern öffnete sich plötzlich ein elektrisches Rolltor zu
unserer Linken und ein Mann auf einer 125er mit Kasko-Perle auf dem Kopf sah
uns fragend an. Er fragte sofort ob wir ein Problem hätten mit dem Motorrad. Was
wir bejahten und nach dem Mechaniker fragten der hier irgendwo leben solle. Er
sagte, gebt mir fünf Minuten, ich bin der Mechaniker und brauste davon. Fünf
Minuten später machte er sich daran eben jene Dinge zu checken die ich schon ausgeschlossen
hatte. Ein gutes Zeichen, endlich einer mit Plan und wohl nach Lenas Einschätzung
auch recht attraktiv. Generell waren da einige gute Zeichen. Die Werkstatt
hätte die von meinem Vater sein können. Ich hätte mich nie darin zurecht finden
können, aber es war wortwörtlich alles zur Hand. Beeindruckt hat er mich dann
mit Multimeter und Prüflampe. Das war das erste Mal, dass ich beides bei einem
Mechaniker hier im Land gesehen habe und beides hatte ich bis dahin schmerzlich
vermisst. Der Mann hatte Plan... Gott sei dank. Schnell Stecker abgezogen und
den Ladestrom geprüft. Nix... Fxxx, doch die Bobina, die Lichtmaschiene, wie ich
befürchtet hatte. Doch er sah mich entspannt an und sagte: „Tranqui tranqui.“
Ruhig bleiben.
Anderen Stecker abgezogen und
Prüflampe raus. Welcher Strom geht rein und welcher raus aus der Lichtmaschine?
Und schwups war da ein Kabel das an die Kette geraten ist und durchgescheuert
war. Zusammengelötet und mit Kabelbinder wieder am Rahmen befestigt. Läuft wie
neu. Kabelbinder?
Die Fahrt von San Jose hier nach
Santa Teresa verlief problemlos. Nur das nach zwei Stunden klar war, dass wir
nicht das ganze Land mit dem Motorrad bereisen würden. Dazu ist einfach zu
klein und unbequem. Da nehmen wir dann doch lieber den Bus. Aber hier unten für
Tages- und Kurztrips ist es perfekt, bueno Moto eben.
Die letzte Reparatur gab es nun
gerade gestern. Das Kupplungsseil war gerissen, aber ein Bremsseil aus dem
Fahrradladen gleich die Strasse runter tut den Dienst ebenso gut.
Das auffällige Design unseres
Monschters scheint auch ein Segen zu sein denn hier in Santa Teresa zeigen sich
die einheimischen Jungs äußerst interessiert an unserem Moto und es hat mir
ebenso gleich den Kontakt zu einem jungen Mechaniker hier Vorort hergestellt..
Gute Chancen also es wieder ohne
Verlust verkaufen zu können.
Hier mal ein paar Beispiele was unser Monschter hier unten so alles mitmachen muss...
Hier mal ein paar Beispiele was unser Monschter hier unten so alles mitmachen muss...
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