Dienstag, 11. November 2014

Die Zona Cafetera

Nach Medellin gings weiter in die Zona Cafetera. Kolumbien ist nömlich der drittgrößte Cafeexporteur weltweit. Nachdem unsere Caracolina die ersten 3000 Kilometer keine Zicken gamacht hat, ist ihr wohl der Werkstadtaufenthalt nicht so gut bekommen. Denn seitdem haben wir ein Problem nach dem anderen. Zunächst ist uns direkt nach Medellin einer der neuen alten Reifen geplatzt. Zum Glück sind das Reifen mit Schlauch innen... wir mussten also keinen komplett neuen Reifen kaufen.


                                    


Später ist uns dann beim der Überquerung eines Polizistengrabes unser 40 Liter Wasserkanister vom Dach geknallt. Ist aber zum Glück nichts kaputt gegangen. Und zu allem Übel hat dann auf einmal die Tankanzeige nicht mehr funktioniert. Was sehr unpraktisch ist, denn unser Tacho funktioniert ja auch nicht. wir können also auch nicht anch Kilometern fahren. Also unterwegs angehalten und die Tankanzeige repariert. Dann kam Steffen der Perfektionist auf die Idee noch ein Kabel vorne am Vergaser zu löten, dass er profisorisch mit Klebeband geflickt hatte. Tja danach lief unsrer Caracolina nich mehr. Das Kabel neu gekauft mit Ventil, aber immer noch das selbe Problem. Springt an, aber geht immer aus, beim Bremsen vor alledingen. Standgas variiert und alles sehr komisch seitdem. Dann hat Steffen den Vergaser auseinander gabaut, auf der Straße ohne Wekzeug, weil Sonntag war. Danach etwas besser, aber eben nicht wie vorher.



Tausend Mechaniker gefragt, tausend verschiedene Antworten erhalten. Naja wir sind dann erstmal so nach Cali weiter gafhren und haben uns hier den Booster von der Bremse reparieren lassen, aber offensichtlich hat das Problem damit auch nichts zu tun gehabt, denn keine Besserung. Nun haben wir hier in Cali durch Zufall einen sehr netten Holländer kennegelernt, der auch ne kleine Werkstatt hat. Dort hat Steffen jetzt nochmal den Vergaser mit passendem Werkzeug auseinander gebaut, hat noch nen alten Gummiring irgendwo rausgefischt und nun hoffen wir, dass unsere Caracolina wieder die alte ist.

Obwohl uns die Zona Cafetera von den Leuten her nicht so gut gefallen hat, die Leute waren sehr misstrauisch. Nicht uns gegenüber, aber ihren Nachbarn, ihren Freunden und überhaupt allen Kolumbianern gegenüber. Zum erstenmal wurde uns gesagt, wir sollten nicht auf der Strasse campen, das sei hier gefährlich, sondern nur vor Häusern. Ja war ein komisches Gefühl in der Region irgendwie.  Wir denken, weil in der Gegend der Bürgerkrieg sehr schlimm war, dass deswegen die Leute das gegenseitige Misstrauen behalten haben. Weil sie  nie wussten, wer gehört zur Guerilla und wer zur Polizei, so konnte damals der Nachbar der schlimmste Feind sein... Trotz allem haben wir in der Zona Cafetera sehr nette Familien kennengelernt und vor allem die Kinder haben uns jeweils stark in Beschlag genommen. Die Kinder hier in Kolumbien sind sehr neugierig und überhaupt nicht schüchtern. Sie fragen einem Löcher in den Bauch. Und alle wollen sie Deutsch lernen :-).
Hier waren wir zu Gast in einem Haus in der Nähe von Neira. Die Familie hatte 5 Kinder, eines hübscher als das andere. 

Hier haben die Kids alle ins Auto gelinst



Eigentlich wollten wir am nächsten Tag weiter fahren, wir haben uns aber von den Kindern breitschlagen lassen und sind noch einen Tag längergeblieben. Wir waren natürlich die Attraktion in dem kleinen Dörfchen und am nächsten Tag nach der Schule waren wir dann umringt, nicht nur von den 5 Kindern der Familie, sondern auch von sämtlichen Nachbarskindern :-)



Die Kinder haben uns dann so lange belabert, bis wir mit allen hinten im Bett ne kleine Runde durchs Dorf gefahren sind.

Hier sitzen sie alle bei uns im Auto... alle sieht man gar nicht, insgesamt waren wohl so 10 Kinder hinten im Bett und Lena, die große saß noch neben mir vorne.




Die Kinder sind mit uns durchs Dorf gezogen, haben uns allen Eltern vorgestellt, uns die alte Zementfabrik gezeigt... Da es so kalt war, haben sie sich immer bei uns unter die Ruanas gekuschelt.



Danach gings weiter in die Zona Cafetera. Der Ausblick nun: Cafeplantagen, eine an die andere gereiht. Manche Plantagen mit Platanas (Kochbanane) gespickt, manche sind nur Monokulturen mit Cafe. Es gibt nämlich zwei verschiedene Sorten Cafe. Die eine wächst in der knallen Sonne, die andere im Schatten, deswegen die Bananenpalmen.



 Wir haben uns auch eine kleine Tour auf einer der über 100 Jahre alten Fincas gegönnt. Dort haben wir alles über den Cafe gelernt. Einen Deutsch sprechenden Papagai gabs auch bei der Finca :-)




Hier sind wir mit dem Sohn einer der Arbeiterfamilien zu sehen, der ganz begeistert war von meiner Brille. Cafe wird 2 Mal im Jahr gepflückt. Einmal im November/Dezember und einmal im Sommer. Die Pflücker verdienen also nur ein paar Monate im Jahr, dafür dann in der Zeit aber richtig gut.



Hier sieht man die alte Finca, inmitten der Cafeplantagen.



Hier wurden wir in die Typischen Pflückerklamotten gesteckt, wie sie die Leute vor 50 Jahren trugen.



Hier unser Führer und Steffen beim Cafemahlen, den wir zuvor frisch geröstet haben.



Und dann zum Schluss wurde frischer Cafe gekocht. War wohl echt lecker, aber ich mag Cafe immer noch nicht, was total unverständlich für die Columbianer ist.



Wir haben auch überlegt Cafe mitzubringen nach Deutschland, aber das ist wohl keine so gute Idee. Denn der Cafe, den man in Columbien kaufen kann, ist die schlechteste Qualität. Der gute Cafe wird alles exportiert. Insofern ist der Columbianische Cafe, den man bei uns kaufen kann, viel besser als der Cafe hier.
Von hier aus gings dann weiter nach Cali, die Stadt des Salsa. Auf dem Weg dorthin haben wir noch ein neues Crewmitglied gefunden, aber dazu später...

1 Kommentar:

  1. dear amigo, you look great dress paisa. Say hello to Lena. All the best in the world for you.

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