Das letzte Stück bis zur Grenze ging dann vollens ziemlich
schnell. Durch die Stadt Guayaquil sind wir nur durchgefahren, wir hatten keine
Lust auf Stadtbesichtigung. Ansonsten gab es auch nicht viel zu sehen, außer
Plantagen, Plantagen und Plantagen.
Einen Tag bevor wir über die Grenze nach Peru wollten, haben
wir bei der Schlafplatzsuche noch eine ältere Frau kennengelernt, die alleine
auf ihrer Plantage lebt. So mussten wir am nächsten Tag noch die Fischfarm des
Bruders anschauen und noch mit ihr und ihrem Enkel Mittagessen und anschließend
ist der Enkel noch mit uns zu einem Fluss gefahren, um uns diesen auch noch zu
zeigen.
Wir wurden wieder reichlich beschenkt, mit Kokosnüssen,
Kakao, Maracujas, Gurke, Zitronen, Platanos und noch einer Frucht, die wir
nicht kannten. So sind wir dann mal wieder voll beladen über die Grenze, obwohl
angeblich die Mitnahme von Lebensmitteln verboten ist, aber wir wurden nicht
danach gefragt...
Vor der Grenzüberquerung haben wir noch mal Benzin und Gas
getankt, denn das ist in Ecuador super billig!
Auf dem Weg zur Grenze noch ein kleines Gebet zum San Papi
Chulo, das sollte uns vor den bösen Blicken der Zollbeamten beschützen.
Gesmateindruck von Ecuador:
Ecuador hat uns auch richtig gut gefallen, jedoch nicht ganz
so gut wie Kolumbien. Da es so klein ist, ist es möglich innerhalb kürzester
Zeit von der Küste in die Berge und bis ins Amazonasgebiet zu fahren. Die
Strände sind wunderschön und meistens menschenleer, das Wasser ist noch warm
und auch die Berge Ecuadors sind einfach umwerfend. Allerdings werden entlang
der Küste gerade überall riesige Hotelanlagen gebaut. Für wen, oder was, das
konnte uns keiner erklären, denn so viele Touristen gibt es in Ecuador gar
nicht. So wird gerade völlig sinnlos die ganze Küste verschandelt. Der
Klimawechsel ist hier noch mal krasser, als in Kolumbien. 5 Minuten Autofahrt
und die Landschaft und das Klima können schon wieder ganz anders sein.
Was uns sehr gut in Ecuador gefallen hat, ist, dass es hier
vor allem in den Bergen noch sehr viele Indigene gibt, die traditionelle
Kleidung tragen und Kunsthandwerk herstellen. Das war sehr interessant und
toll!
Insgesamt muss man sagen, dass Kolumbien besser entwickelt
und die Menschen gebildeter waren, als in Ecuador, auch wenn die Strassen in
Kolumbien schlechter waren :-).
In Kolumbien waren auffällig viele Schulen zu sehen, in Ecuador auffällig viele
Plantagen und Ami Rentner. Die kommen nämlich in Scharen hier her, weil sie in
Amerika von ihrer Rente nicht leben können und in Ecuador alles viel billiger
ist. Da die Ecuadorianer auch den Dollar haben, ist es leicht für Amis sich
hier nieder zu lassen. Es gibt in Ecuador ganze Dörfer, die nur aus Ami
Rentnern bestehen. So billig das Leben in Ecuador ist, so niedrig sind hier
leider auch die Löhne. 15-20$ am Tag sind normal, was natürlich ein Witz ist.
Trotzdem mangelt es auch den einfachen Leuten kaum an Essen, denn davon gibt es
genug und auch echt günstig. Ein Auto allerdings, das können sich nur wenige
leisten. Umso mehr kleine Motorräder sieht man dafür herumfahren.
Das Wasser in Ecuador ist katastrophal, vor allen dingen an
der Küste. Leistungswasser kann man grundsätzlich nicht trinken und oft ist es
eine braune Brühe, mit Moskitolarven darin, die sich noch nicht einmal zum
Kochen eignet.
Leider herrscht in Ecuador oft eine Mentalität des Bettelns,
was auf Dauer ganz schön anstrengend sein kann und uns echt tierisch auf die
Nerven ging. Dabei wird nicht unbedingt nach Geld gefragt, sondern man möchte
einfach irgendetwas geschenkt bekommen, auch wenn man das gar nicht braucht.
Auf der anderen Seite haben wir auch wieder unheimlich nette Menschen (aus
allen Schichten) kennengelernt, die uns beschenkt haben, anstatt uns
anzubetteln. Einmal hat uns ein Mann sogar 20 Dollar als Benzingeld geschenkt.
Das ist immerhin ein Tageslohn in Ecuador!
Gastronomisch hat Ecuador nicht arg viel mehr zu bieten als
Kolumbien. Hauptsächlich gibt es Bohnen mit Reis, dazu zu lange gebratener
Fisch, Rind oder Schwein und Bratbanane. Außerdem grundsätzlich Hühnersuppe,
mit Hühnerfüßen drin... Das Ceviche hier in Ecuador ist nicht umwerfend und der
Rest eben auch nicht. Außer Mani (Erdnüsse). Hier wird viel mit Erdnüssen
gekocht. Und die Erdnusssaucen sind echt lecker! Auch die Süßigkeiten sind
reichlich mit Erdnüssen und ziemlich süß, aber lecker!
Surftechnisch bietet Ecuador wohl einiges an Potential,
jedoch hatten wir Pech und es war die meiste Zeit kein Swell. Sehr schade für
Steffen... aber das Land der Wellen, Peru, kommt ja noch :-).
Wir freuen uns darauf!
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