Hallo Kinder... wir geben uns
alle Mühe mit dem Blog „up to date“ zu bleiben, wie der Gringo so schön sagt,
doch die Zeit fliegt und wir haben alle Hände voll zu tun mit Wasser-,
Nahrungs- und Schlafplatzsuche. Ja, ja, Luxusprobleme mag da der eine oder die
andere denken. Die haben doch Urlaub...
Doch auch diese Problemchen
können jemanden fast zum kapitulieren bringen. Gerade an der Küste Ecuadors ist
Wasser in manchen Gegenden absolute Mangelware. Der ständig präsente Staub
hingegen nicht... folglich wurde es höchste Zeit weiter Richtung Süden zu
reisen, den grünen Bergen Boliviens entgegen. Vor Bolivien wartet jedoch noch
Peru auf uns.. Nicht nur ein kulturell einmaliges Land, sondern auch Heimat der
längsten linksbrechenden Welle der Welt, „Chicama“.
Aber alles zu seiner Zeit.
Zunächst zu unserer letzten Etappe in Ecuador. Nach einer einmaligen Zeit in
San Clemente bei Helge sind wir am 31.12. aufgebrochen, um uns ein nettes
Strändchen für den Sylvesterabend zu suchen. Fündig wurden wir südlich der
Stadt Manta in einem kleinen Fischerdorf namens San Mateo. Wenn man Glück hat,
gibt es dort auch ein Welle von Weltklasse. Wir hatten keins...
Aber dank unserer
Weihnachtsgeschenke stand einem guten Rutsch trotzdem nichts im Wege. Wir haben
in unserer neuen „Küche“ (man beachte den Tisch und Arbeitsplatte) lecker
Scampis mit Salat gemacht und uns den viel zu süßen Rotwein schmecken lassen.
Kurz bevor die Scampis gerade
durch waren, kam ein Auto an dem völlig verlassen Strand auf uns zu gefahren.
Die Polizei. Zwei junge super nette Polizisten stiegen aus, stellten sich vor
und erkundigten sich nach unserem Wohlbefinden. Nach fachmännischer Verkostung
unserer Meeresfrüchte verabschideten sie sich und versprachen im neuen Jahr mit
frischen Orangen zurückzukehren. Am nächsten Morgen hatten wir zwar keine
Orangen aber dafür eine Tüte leckerer Mangos. Für uns war das schon surreal,
man stelle sich das mal mit der deutschen Polizei vor. Mit einem Auto an einem
Strand auf Rügen, da bringen die mir am Morgen bestimmt keine Kirschen
vorbei...
Am nächsten morgen ging es dann
weiter Richtung Süden, es warteten noch einige gute Surfstrände auf uns. Glück
hatte ich dann in Las Tunas hier gab es zwar nur kleine aber dafür sehr spaßige
Wellen und dazu waren die Einheimischen im Wasser unglaublich gastfreundlich.
Eine tolle Atmosphäre gerade für einen ausländischen Surfer. Das habe ich schon
anders erlebt. Gerade in Australien war die Gangart im Wasser etwas rauer.
Papi viel es auch nicht schwer
hier neue Freunde zu finden und so amüsierte er sich mal wieder mit jemandem
der eigentlich zwei Gewichtsklassen über ihm rangierte, aber den Kolumbianer
schreckt so was ja kein bisschen ab.
Hier mal der Blick auf Las Tunas
durch unser 1A Moskitonetz.
Am Morgen landen auch hier die Fischer
ihren Fisch am Strand an. Die vielen Möwen und Pelikane waren gleich zur Stelle
und hofften darauf, dass der ein oder andere Fisch für sie vom LKW fällt.
Ein aar Stunden weiter südlich
von Las Tunas in Montañita haben wir dann den nächsten Zwischenstop eingelegt.
Eigentlich hatten wir vor hier mit Surftouren unsere Reisekasse aufzustocken
doch nach einem Kosten-Nutzenvergleich haben wir uns letztlich dann entschieden
weiter zu reisen. Beim Sondieren der Möglichkeiten zum Geldverdienen in Der
Stadt, standen wir auf einmal vor einer Tauchschule. Ich wollte meinen Augen
anfangs nicht trauen. Am Schreibtisch saß doch tatsächlich eine Freundin die
ich seit 10 Jahren nicht gesehen hatte. 2001 in Südafrika hatten Beatrice und
ich im selben Hostel gewohnt. Sie selbst war zwar Berlinerin lebte und arbeitet
jedoch in Rostock. Mit ihrem damaligen Freund hat sie ein paar Jahre später
dann Ummanz besucht. Das war das letzte Mal, dass wir uns gesehen hatten. Die
letzte Information die ich von ihr hatte, war dass sie seinerzeit mit einem
ecuadorianischer Tauchlehrer auf den Galapagosinseln lebte. Da saß sie nun in
Montañita, dem Surfmekka Ecuadors. Schnell waren alte Bande neu geknüpft und
wir waren zum Essen mit der Familie eingeladen.
Auch Bea riet uns davon ab dort
Zeit, mit dem Versuch Geld zu verdienen, zu verschwenden. Die Löhne in Ecuador
sind einfach zu gering und man gibt an einem Tag für Essen genauso viel aus wie
man in der gleichen Zeit verdient hat. Ein Nullsummenspiel. Zusätzlich gleicht
Montañita gerade um Weihnachten und Sylvester herum eher dem Ballermann als
einem Surfstädtchen. Tausende von Menschen am Strand und überall Party.
Da
suchen das Mädle von der Alb ra und der Fischkopf dann doch lieber das Weite.
Noch weiter unten, am südlichsten
Zipfel Ecuadors herrrschte dann wieder Wüstenklima. Die Sonne wird immer
unerbittlicher und kein Tropfen Wasser ausser natürlich das ganze salzige Zeug
immer zu unserer Rechten.
So tot das Land an der Küste
Ecuadors auch sein mag, der kalte Humboldtstrom, der die Küste Südamerikas
entlang Richtung Norden fließt und sich hier mit dem warmen Panamastrom
vermischt, sorgt für eine der fischreichsten Regionen unseres Planeten. Das
einzige also was die Menschen hier am Leben hält, ist die Fischerei. ...
Nachtlager am Ende des Tages in
Playas am südwestlichen Zipfel Ecuadors.
Die kolumbianische Security
spitzt die Ohren.
Am nächsten morgen wollten wir an
Guayaquil vorbei bis zur Grenze fahren und wenn möglich sofort passieren. Wie
und ob das geklappt hat im nächsten Plog.
Hasta manzana...
Hammer geil geschrieben! Coole Bilde ;)
AntwortenLöschenGruß, Raphi