Auf dem Weg nach Puno am
Titikakasee, abermals über hohe Pässe und durch grüne Täler, kamen wir auf das
Altiplano. Eine riesige Hochebene in den Anden. Kark, kalt und alles flach,
rundherum keine Berge oder Täler zu sehen. Und das ganze ziemlich hoch. Mitten
auf dieser gigantischen Hochebene, befindet sich der Titikakasee. Der
höchstgelgegene See der Welt. Der Ursprung der Inkas und einiger anderer
Kulturen.
Ein paar Bilder die unterwegs
entstanden sind:
Ein bisschen Haferschleim für den
Chauffeur:
Hier hatten wir einen
wunderschönen Stellplatz an einem alten Steinbruch:
Vor Puno sind wir duch die Stadt
Juliaca gefahren. Von dort sollte Sabine dann auch wieder nach Lima fliegen und
zurück nach Deutschland. Von Juliaca waren wir total schockiert. Von den
einstmaligen geteerten Straßen war nichts mehr übrig und die Straße durch die
Stadt bestand aus Matsch, Dreck und riesigen Schlaglöchern. Auch die Häuser
waren ausgesprochen hässlich. Also nichts wie schnell durch und weiter nach
Puno.
In Puno bot sich uns ein
wunderschöner Blick auf den Titikakasee:
Hier sieht man wenn man genau
hinschaut, einige der schwimmenden Inseln auf dem Titikakasee. Das sind Inseln,
die aus Schilf gebaut werden und schwimmen. Dort wohnen die Urus. Früher lebte
sie vom Fischfang, heute mehr vom Tourismus.
Auch viele traditionell
gekleidete Leute gab es in Puno zu sehen. Wobei die Leute immer Hüte tragen,
jedoch von Gegend zu Gegend verschiedene Hüte. Auch die Röcke der Frauen
unterscheiden sich von denen in Cusco:
Am Abend gab es noch eine kleine
Tretboottour auf dem Lago Titikaka:
Und ein kleines Ständchen an der
Uferpromenade für die deutschen Freunde:
Am nächsten Morgen dann ganz
früh, sind wir mit dem Boot auf dem Titikakasee umhergeschippert. Wir haben extra
keine Turitour gebucht, um die Inseln ein bisschen frei erkunden zu können.
Jedoch Fehlanzeige. Die ganze Tour war komplett durchorganisiert. Wir haben
zwar weniger bezahlt, da wir direkt den Kapitän bezahlt haben, hatten jedoch
das gleiche Programm, wie alle anderen auch. Zunächst ging es zu einer der
schwimmenden Inseln. Natürlich nicht auf welche, wo Menschen ursprünglich
leben, sondern auf eine Turiinsel. Mit Restaurant und Souvenirs. 6 Familien
sollen hier auch leben. Die Kleidung der Uru Kultur unterscheidet sich auch
wieder von der auf dem Festland.
Das hier ist ein typisches Boot
der Urus, auch aus Schilf gebaut:
Anschließend gings auf den Wellen des Titikakasees weiter, bis auf eine der festen Inseln. Die Insel Taquile.
Hier leben die Menschen auch noch
sehr traditionell. Die Männer tragen alle bunte lange
Zipfelmützen. Diese stricken sie selbst. Sie zeigen den Status des Mannes an.
Es gibt sie mit und ohne Ohrenklappen, mit und ohne Bommel, mit weisser oder
bunter Spitze. Das alles hat eine Bedeutung, z.B. ob der Mann verheiratet ist oder nicht.
Auf der Insel ging es zunächst
einen Berg hinauf. Das war mal wieder ganz schön anstrengend in dieser Höhe und
wir waren froh, nur unser eigenes Körpergewicht tragen zu müssen, im Gegensatz zu
diesem Mann hier:
Hier eine Frau, die beim Laufen
spinnt:
Als die Tour auf der Insel ab in das nächste Restaurant ging, haben wir uns ein bisschen abgeseilt. Wir hatten ja
exra unser Picknick mitgenommen. Auf den Inseln im Titikakasee, gibt es nämlich
auch überall noch Ruinen aus Inka und Präinkazeit. Da haben wir uns eine
angesehen, war aber nicht so umwerfend, wie manche andere, die wir schon in der
Gegend um Cusco gesehen hatten.
Danach gings dann auch schon
wieder zurück mit dem Boot in Richtung Festland. Das ganze war alles in allem
ziemlich enttäuschend. Da es ganz offensichtlich nur darum geht, die Turis auf
die Inseln zu karren, damit sie dort essen und ein paar Suverniers kaufen, um
sie dann anschließend wieder zurück zum Festland zu karren. Wir hätten uns ein
bisschen mehr Einblick und mehr Information über die Kulturen, die auf den
Inseln leben gewünscht. Aber schön war es trotzdem. Bei der Tour wurde einem
erst so richtig bewusst, wie riesengroß der See ist.
Nach einer weiteren Nacht in
Puno, sind wir dann am nächsten Tag wieder Richtung Juliaca gefahren, um dort
einen letzten Stop bei den Grabtürmen von Silluhstani einzulegen. Dies sollte
der letzte Stopp auf unserer Reise mit Sabine sein. Ein letztes Mal mit
Sonnencreme bewaffnet, haben wir uns die „Grabtürme“ genauer angesehen.
In Anführungszeichen deshalb,
weil wir nicht so ganz glauben, dass das alles Grabtürme waren. In einigen
wurden zwar Mumien gefunden, jedoch sieht man auch hier wieder sehr
unterschiedlich Baustile der Grabtürme, was für uns heisst, dass hier mehrer
Kulturen im Laufe der Geschichte am Werk waren und eine oder einige von ihnen,
die Türme als Grabstätten benutzt haben.
Der Ursprüngliche Sinn und Zweck
jedoch war ein anderer, so glauben wir. Denn unterhalb der Grabtürme ist diese
Struktur am Ufer des Sees zu erkennen. Was das ist oder von wem es erbaut wurde, dazu findet man keine Informationen und auch die Führer erwähnen es nicht. Doch das es irgendetwas Uraltes ist, ist offensichtlich.
Von der anderen Seite, sieht das
ganze einem Staudamm sehr ähnlich. Auch solllen die Grabtürme mal wieder
komplett untertunnelt sein. Nur ein Gerücht, aber auch dies hier könnte mal
ein Wasserwerk gewesen sein. Was die Türme, dabei für eine Rolle spielten...
keine Ahnung.
Schöne Ausblicke waren von hier
aus auch zu genießen:
Einmal wurden wir erstaunt von
einem einheimischen Guide kommentiert mit: „Touristen die schnelle laufen...
wie kommt das?“ Naja wir haben eben über die letzten Monate, bzw. Sabine die
letzten Wochen ziemlich hart in der Höhe trainiert... Wir sind bei den Stätten
immer ziemlich viel gelaufen und auch der Aufstieg zum Machu Pichu war nicht
ohne. Außerdem waren wir mal wieder gut mit Kokatee gedoped. Dieser reguliert
übrigens den Insulinhaushalt, das ist ein Grund, warum man sich damit in der
Höhe besser fühlt...
Zu guter letzt musste dann noch
das ganze Gepäck aussortiert werden und Sabine musste ihren Rucksack packen. Es
hatte sich ganz schön was angesammelt, mit den ganzen Suverniers:
Aber es hat alles in Sabines
Rucksack gepasst und sie hatte sogar noch Gewicht frei meine Neoprenanzüge
mitzunehemen und ein paar Steine, von denen ich mich auf keinen Fall trennen
konnte. Am nächsten Morgen haben wir Sabine dann schweren Herzens zum Flughafen
gebracht.
Es war schön einen Teil unserer
Reise mit Sabine teilen zu können. Schön die Eindrücke mit jemandem zu teilen,
der ähnlich denkt wie wir und schön mal ein paar Neuigkeiten aus der Heimat zu
hören. Wir haben die Zeit sehr genossen! Danke für deinen Besuche, Sabine!
Das war auch das Ende unseres Peruaufenthaltes. Zwei Tage nach Sabines Abflug, waren wir dann auch schon in Bolivien. Peru war sehr interessant, vor allem wegen der Geschichte und den vielen archäologischen Stätten, die zum Teil wirklich sehr faszinierend waren. Auch das Ceviche in Peru war oberlecker!
Aber ansonsten müssen wir sagen, dass es jetzt nach fast 3 Monaten hier auch wieder reicht. Das Essen hängt uns zum Halse raus, immer dieser Reis mit Hühnchen... Außerdem reicht es nun mit Gestank, Schmutz und Müll. Das kann wirklich ganz schön aufs Gemüt schlagen. Auch sonst war Peru ein eher anstrengendes Land, um dort zu reisen. Die Peruaner an sich sind nicht gerade arbeitswütig, wollen aber alle an den Weissen "Colorados" verdienen. Das macht es eben anstrengend. Man muss immer handeln, was immer Zeit kostet... einfach mal kurz Brot kaufen, ist nich. Man wird hier einfach grundsätzlich abgezockt! Aber wir haben auch wieder sehr nette Peruaner kennengelernt, die uns sehr geholfen haben und uns den Aufenthalt sehr versüßt haben. Wiederkommen werden wir also nicht nur wegen den Wellen und den alten Kulturen, sondern auch wegen diesen guten Freunden die wir getroffen haben.
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