Am Grenzübergang gab es keine
größeren Probleme. Der Grenzhund Pocket hat seine Schnauze tief in unser Auto
gesteckt und dreimal tief durchgeatmet. Dann hat er sich gelangweilt
weggedreht. Das wars. Keine Fragen dazu, was wir auf unserem Dach
transportieren, kein Konfiszieren irgendwelcher Lebensmittel, wir mussten
nichts ausladen... völlig stressfrei und total angenehm. Dann in Argentinien
angekommen, der erste Schock. Das Benzin ist teurer als in Chile. Scheiße,
deswegen waren wir ja eigentlich nach Argentinien gefahren. Naja gut nun sind
wir schon mal da... kann man eben nichts machen. Auch der immer weiter fallende
Euro spielt bei unseren Reiseplänen nicht so ganz mit, aber wir werden es wohl
noch schaffen, bevor wir dann völlig pleite nach Deutschland zurückkehren, das bis dahin dann wahrscheinlich auch pleite ist :-).
Über den Paso de Jama boten sich
uns spektakuläre Aussichten. Wüstenlandschaften:
Auch aus Salz:
Nach einer eisigen Nacht irgendwo
auf der Strecke, gings am nächsten Tag weiter.
Es gab noch mehr zu sehen:
Gigantische Felsformationen:
Berge in allen möglichen Farben:
Und noch ein paar tolle Autos.
Denn zufällig kreuzte an diesem Tag die Ralley „La Gran Carrera“, mit 70 Autos,
alles Klassiker, unseren Weg.
Steffens zwei Traumautos auf
einem Foto :-). Ein
Landcruiser und eine Shelby Cobra.
Der englische MG vor uns hat
schon ne ganze Weile nach überhitzten Bremsen gestunken. Steffen hat schon ein
besorgtes „Oh Oh“ von sich gegeben, doch die Argentinier vorne drin sind
einfach immer weiter gefahren. Immer schön bergab. Als sie dann anfingen beim
bremsen zu schlingern, war klar die Bremse ist fest. Doch auch dies konnte die
Argentinier nicht zum Anhalten bewegen. Bis dann plötzlich Flammen aus dem
Radkasten schlugen. Steffen und ich haben gehupt und geschrien. Nach einer
Weile haben die Argentinier angehalten und sind völlig entspannt aus ihrem Auto
gestiegen und haben gefragt, was denn los sei. Steffen kam gleich auf Socken
mit dem Feuerlöscher angerannt und hat geschrien „Feuer, Feuer!“. Jedoch wusste
in der Hektik keiner, wie man jetzt diesen Feuerlöscher bedient und so wurde
das Feuer mit ein bisschen Wasser aus der Trinkflasche gelöscht. Die zwei
Argentinier waren völlig cool. Die haben glaub ich bis zum Schluss nicht
begriffen, dass ihnen gerade fast das Auto unterm Arsch abgebrannt wäre. Nach
Analyse des Mechanikers Steffen war klar: Die Bremsen sind fest und deswegen so
heiß geworden, dass der Schlauch der Bremsflüssigkeit geschmolzen ist und die
Bremsflüssigkeit Feuer gefangen hat. Die zwei Argentinier hatten daraufhin die
Idee, den Schlauch doch einfach abzuklemmen und weiter zu fahren. Ohne Bremsen
noch die nächsten paar Hundert Kilometer Serpentinen Strasse bergab. Steffen
hat entsetzt empfohlen, das lieber nicht zu machen und auf den Mechaniker der
Ralley zu warten. Als Dankeschön, für unsere Hilfe haben wir dann noch zwei
Westen geschenkt bekommen. Die werden wir wohl in Patagonien gut gebrauchen
können.
Nach dem Jama Pass, in wieder
etwas angenehmeren Klimazonen, ging es dann durch eine sehr grüne Gegend in
Richtung Salta. Hier war richtiger Regenwald, wie in Costa Rica, nur ohne
Bananen.
Auch die Straße hier war putzig
und wir haben uns teilweise gefragt, ob wir eigentlich auf einem Fahrradweg
unterwegs sind ;-).
Danach ging es wieder bergauf in
Richtung Cafayate. Die Argentinier haben übrigens einen sehr witzigen Dialekt,
mit sehr viel „Sch“. So wird auch Cafayate „Cafaschate“ gesprochen. Wir fuhren
durch endlose Felslandschaften und haben dort noch eine Nacht an der
Teufelsschlucht verbracht.
Hier unser Stellplatz vor dem
Eingang der Teufelsschlucht:
Am nächsten morgen sind wir dann
in der Schlucht noch ein bisschen rumgekraxelt.
Dann kamen wir in Cafayate an, berühmt für den guten Wein. Wir haben das Wein-Museum besucht und
herausgefunden, dass der Wein hier so besonders gut ist, wegen dem riesigen
Temperaturunterschied von Tag und Nacht. Im Sommer hat man hier Temperaturunterschiede
von über 30°C und das jede Nacht. Wir konnten es uns jedoch leider nicht
leisten hier einen Wein zu kaufen, denn die Preise liegen bei 10€ aufwärts pro
Flasche. Wir bekamen trotzdem noch die Gelegenheit einen zu probieren. Doch
davon berichten wir beim nächsten Mal.
Hier die Weinfelder von Cafayate:
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