Mittwoch, 27. Mai 2015

Argentina: Paso Jama und Cafayate


Am Grenzübergang gab es keine größeren Probleme. Der Grenzhund Pocket hat seine Schnauze tief in unser Auto gesteckt und dreimal tief durchgeatmet. Dann hat er sich gelangweilt weggedreht. Das wars. Keine Fragen dazu, was wir auf unserem Dach transportieren, kein Konfiszieren irgendwelcher Lebensmittel, wir mussten nichts ausladen... völlig stressfrei und total angenehm. Dann in Argentinien angekommen, der erste Schock. Das Benzin ist teurer als in Chile. Scheiße, deswegen waren wir ja eigentlich nach Argentinien gefahren. Naja gut nun sind wir schon mal da... kann man eben nichts machen. Auch der immer weiter fallende Euro spielt bei unseren Reiseplänen nicht so ganz mit, aber wir werden es wohl noch schaffen, bevor wir dann völlig pleite nach Deutschland zurückkehren, das bis dahin dann wahrscheinlich auch pleite ist :-).
Über den Paso de Jama boten sich uns spektakuläre Aussichten. Wüstenlandschaften:



Auch aus Salz:



Nach einer eisigen Nacht irgendwo auf der Strecke, gings am nächsten Tag weiter.



Es gab noch mehr zu sehen: Gigantische Felsformationen:



Berge in allen möglichen Farben:



Und noch ein paar tolle Autos. Denn zufällig kreuzte an diesem Tag die Ralley „La Gran Carrera“, mit 70 Autos, alles Klassiker, unseren Weg.



Steffens zwei Traumautos auf einem Foto :-). Ein Landcruiser und eine Shelby Cobra.



Der englische MG vor uns hat schon ne ganze Weile nach überhitzten Bremsen gestunken. Steffen hat schon ein besorgtes „Oh Oh“ von sich gegeben, doch die Argentinier vorne drin sind einfach immer weiter gefahren. Immer schön bergab. Als sie dann anfingen beim bremsen zu schlingern, war klar die Bremse ist fest. Doch auch dies konnte die Argentinier nicht zum Anhalten bewegen. Bis dann plötzlich Flammen aus dem Radkasten schlugen. Steffen und ich haben gehupt und geschrien. Nach einer Weile haben die Argentinier angehalten und sind völlig entspannt aus ihrem Auto gestiegen und haben gefragt, was denn los sei. Steffen kam gleich auf Socken mit dem Feuerlöscher angerannt und hat geschrien „Feuer, Feuer!“. Jedoch wusste in der Hektik keiner, wie man jetzt diesen Feuerlöscher bedient und so wurde das Feuer mit ein bisschen Wasser aus der Trinkflasche gelöscht. Die zwei Argentinier waren völlig cool. Die haben glaub ich bis zum Schluss nicht begriffen, dass ihnen gerade fast das Auto unterm Arsch abgebrannt wäre. Nach Analyse des Mechanikers Steffen war klar: Die Bremsen sind fest und deswegen so heiß geworden, dass der Schlauch der Bremsflüssigkeit geschmolzen ist und die Bremsflüssigkeit Feuer gefangen hat. Die zwei Argentinier hatten daraufhin die Idee, den Schlauch doch einfach abzuklemmen und weiter zu fahren. Ohne Bremsen noch die nächsten paar Hundert Kilometer Serpentinen Strasse bergab. Steffen hat entsetzt empfohlen, das lieber nicht zu machen und auf den Mechaniker der Ralley zu warten. Als Dankeschön, für unsere Hilfe haben wir dann noch zwei Westen geschenkt bekommen. Die werden wir wohl in Patagonien gut gebrauchen können.



Nach dem Jama Pass, in wieder etwas angenehmeren Klimazonen, ging es dann durch eine sehr grüne Gegend in Richtung Salta. Hier war richtiger Regenwald, wie in Costa Rica, nur ohne Bananen.
Auch die Straße hier war putzig und wir haben uns teilweise gefragt, ob wir eigentlich auf einem Fahrradweg unterwegs sind ;-).



Danach ging es wieder bergauf in Richtung Cafayate. Die Argentinier haben übrigens einen sehr witzigen Dialekt, mit sehr viel „Sch“. So wird auch Cafayate „Cafaschate“ gesprochen. Wir fuhren durch endlose Felslandschaften und haben dort noch eine Nacht an der Teufelsschlucht verbracht.





Hier unser Stellplatz vor dem Eingang der Teufelsschlucht:



Am nächsten morgen sind wir dann in der Schlucht noch ein bisschen rumgekraxelt.









Dann kamen wir in Cafayate an, berühmt für den guten Wein. Wir haben das Wein-Museum besucht und herausgefunden, dass der Wein hier so besonders gut ist, wegen dem riesigen Temperaturunterschied von Tag und Nacht. Im Sommer hat man hier Temperaturunterschiede von über 30°C und das jede Nacht. Wir konnten es uns jedoch leider nicht leisten hier einen Wein zu kaufen, denn die Preise liegen bei 10€ aufwärts pro Flasche. Wir bekamen trotzdem noch die Gelegenheit einen zu probieren. Doch davon berichten wir beim nächsten Mal.
Hier die Weinfelder von Cafayate:




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