Zurück in Chile war der erste Stopp
das Städtchen „Los Andes“. Hier hatten wir mal wieder unglaubliches Glück. Auf
der Suche nach etwas Essbaren haben wir nachts so gegen 23:00 Uhr einige Runden
durchs Zentrum gedreht. Bis wir dann schließlich vor einem Completto-Stand zum
Stehen kamen, um zu besprechen ob es denn nun ein Chilenisches Hotdog zum
Abendessen gibt. Was wir zur der Zeit noch nicht wussten war, dass wir geraume
Zeit verfolgt wurden. Unversehens hielt ein Pickup neben uns und die
Beifahrerin fragte wo wir denn her sind und ob wir uns verirrt haben, sie
fahren nämlich schon eine ganze Weile hinter uns her und wir scheinen nicht zu
wissen wohin und überhaupt, ist das Auto nicht aus Kolumbien?
Sie war Kolumbianerin und ihr
Mann, Franzisco der Fahrer hat eine Werkstatt für die Wartung von Minenfahrzeugen
und früher hat er sich auf den Umbau und das Tuning von Offroadern
spezialisiert. Sein Spezialgebiet, Toyota Landcruiser... Unglaublich diesen
Mann schickte der Himmel und so hatten wir nicht nur einen Ort um unsere
Caracolina wieder ordentlich fit zumachen sondern auch noch jemand der sich
bestens auskannte und wusste wo wir Ersatzteile bekommen konnten. So haben wir
die Motoraufhängung repariert und einige kleine Undichtigkeiten im Dach
beseitigt. Hier seht ihr Lena beim Abschleifen des Dachs, um es für das
Verspachteln vorzubereiten.
Nachdem unser Casa rodante wieder
wie neu war, ging es weiter nach Süden durch das Weingebiet südlich von Santiago,
das Valle de Maipo. Es gibt dort ein berühmtes Weingut mit dem Namen Santa
Rita. Santa Rita deshalb weil die Besitzerin zu Revolutionszeiten 120 Patrioten
Unterschlupf gewährt hat, ihnen so das Leben gerettet hat und seitdem Santa
Rita genannt wurde. Noch heute verkauft das Weingut einen Wein mit dem Namen
„120“ in Gedenken an diese Episode. Der schmeckt sehr gut ist aber nicht der
beste des Hauses ;-). Hier ein paar Eindrücke.
Auf dem Gelände gibt es auch eine
Art Regionalmuseum mit vielen Artefakten der Mapuche, den Ureinwohnern von
Chile. Im Gegensatz zu den Eingeborenen weiter nördlich haben sich diese
niemals den Spaniern unterworfen. Die Spanier mussten ihre Städte hier im Süden
von Chile immer wieder aufgeben und neu errichten.
Die Mapuche haben die von den
Europäern importierten Dinge, wie Pferde, Viehzucht und anderes umgehend in
ihre eigene Kultur integriert ohne jedoch die eigenen Werte aufzugeben. Sie
konnten sie sich erfolgreich gegen die Eindringlinge behaupten, weil sie von
solider Statur, gute Kämpfer und zu dem noch sehr trinkfest waren. So haben
sich die Spanier sprichwörtlich die Zähne an ihnen ausgebissen und auch das
Feuerwasser half kein bisschen. Hier seht ihr Lena vor vielen wunderschönen
Teilen des Reitgeschirrs der Mapuche.
Mit frischer Motivation dank
Santa Rita ging es dann weiter Richtung Küste, um den berühmten Surfspot
Pichelemu zu besuchen, denn auch wenn es schon jetzt bitterlich kalt wurde,
wollte ich ihn mir doch wenigstens mal anschauen und vielleicht so gar wagen
ins eiskalte Wasser zu springen, aber davon beim nächsten Mal.
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