Dienstag, 2. Juni 2015

Chile otra vez


Zurück in Chile war der erste Stopp das Städtchen „Los Andes“. Hier hatten wir mal wieder unglaubliches Glück. Auf der Suche nach etwas Essbaren haben wir nachts so gegen 23:00 Uhr einige Runden durchs Zentrum gedreht. Bis wir dann schließlich vor einem Completto-Stand zum Stehen kamen, um zu besprechen ob es denn nun ein Chilenisches Hotdog zum Abendessen gibt. Was wir zur der Zeit noch nicht wussten war, dass wir geraume Zeit verfolgt wurden. Unversehens hielt ein Pickup neben uns und die Beifahrerin fragte wo wir denn her sind und ob wir uns verirrt haben, sie fahren nämlich schon eine ganze Weile hinter uns her und wir scheinen nicht zu wissen wohin und überhaupt, ist das Auto nicht aus Kolumbien?
Sie war Kolumbianerin und ihr Mann, Franzisco der Fahrer hat eine Werkstatt für die Wartung von Minenfahrzeugen und früher hat er sich auf den Umbau und das Tuning von Offroadern spezialisiert. Sein Spezialgebiet, Toyota Landcruiser... Unglaublich diesen Mann schickte der Himmel und so hatten wir nicht nur einen Ort um unsere Caracolina wieder ordentlich fit zumachen sondern auch noch jemand der sich bestens auskannte und wusste wo wir Ersatzteile bekommen konnten. So haben wir die Motoraufhängung repariert und einige kleine Undichtigkeiten im Dach beseitigt. Hier seht ihr Lena beim Abschleifen des Dachs, um es für das Verspachteln vorzubereiten.



Nachdem unser Casa rodante wieder wie neu war, ging es weiter nach Süden durch das Weingebiet südlich von Santiago, das Valle de Maipo. Es gibt dort ein berühmtes Weingut mit dem Namen Santa Rita. Santa Rita deshalb weil die Besitzerin zu Revolutionszeiten 120 Patrioten Unterschlupf gewährt hat, ihnen so das Leben gerettet hat und seitdem Santa Rita genannt wurde. Noch heute verkauft das Weingut einen Wein mit dem Namen „120“ in Gedenken an diese Episode. Der schmeckt sehr gut ist aber nicht der beste des Hauses ;-). Hier ein paar Eindrücke.







Auf dem Gelände gibt es auch eine Art Regionalmuseum mit vielen Artefakten der Mapuche, den Ureinwohnern von Chile. Im Gegensatz zu den Eingeborenen weiter nördlich haben sich diese niemals den Spaniern unterworfen. Die Spanier mussten ihre Städte hier im Süden von Chile immer wieder aufgeben und neu errichten.
Die Mapuche haben die von den Europäern importierten Dinge, wie Pferde, Viehzucht und anderes umgehend in ihre eigene Kultur integriert ohne jedoch die eigenen Werte aufzugeben. Sie konnten sie sich erfolgreich gegen die Eindringlinge behaupten, weil sie von solider Statur, gute Kämpfer und zu dem noch sehr trinkfest waren. So haben sich die Spanier sprichwörtlich die Zähne an ihnen ausgebissen und auch das Feuerwasser half kein bisschen. Hier seht ihr Lena vor vielen wunderschönen Teilen des Reitgeschirrs der Mapuche.



Mit frischer Motivation dank Santa Rita ging es dann weiter Richtung Küste, um den berühmten Surfspot Pichelemu zu besuchen, denn auch wenn es schon jetzt bitterlich kalt wurde, wollte ich ihn mir doch wenigstens mal anschauen und vielleicht so gar wagen ins eiskalte Wasser zu springen, aber davon beim nächsten Mal.

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